Für viele Kinder sind wir Spielgruppenleiterinnen die erste feste Bezugsperson ausserhalb der Familie. Dieser Aufgabe sind wir uns bewusst. Mit viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Erfahrung werden wir Euch und Eure Kinder bei dem Schritt des Ablösens und des Abschieds begleiten.

Dafür braucht es Vertrauen in uns Leiterinnen, aber auch in Eure Kinder, dass sie auch diesen Schritt meistern werden.

Wir geben Euch Zeit, die Spielgruppe und uns kennenzulernen.

Zum Ablösen braucht es immer zwei! Es ist ein Vorgang zwischen Eltern und Kindern, der sich wechselseitig beeinflusst. Ganz viele Gefühle wie Freude, Trauer, Angst und Erleichterung spielen in diesem Prozess eine wichtige Rolle.

Um die Ablösung vertrauensvoll zu gestalten, hier einige bewährte Tipps:

-        Lernt den Spielgruppenplatz bereits vorher kennen.

-        Vorher mit dem Kind über die Waldspielgruppe sprechen. Nicht schon Wochen im Voraus. Ein paar Tage vor dem             Start reichen völlig aus. Erzählt ihm, wohin es gehen wird und dass es immer wieder von da abgeholt wird.

-        Rituale, wie gemeinsam den Waldrucksack packen, einen Tee zum Mitnehmen aussuchen, ein Kuscheltier als                «Trösterli» einpacken, helfen den Kindern und geben durch Wiederholung Sicherheit.

-        Klare Abmachungen mit den Kindern treffen und auch einhalten. Z.B. «ich komme bis zum «Zick-Zack-Bänkli»               mit, gebe Dir einen Kuss und denn gehe ich.»

-        Diese Abmachung mit uns besprechen, damit wir für das Kind da sein können, wenn es uns braucht.

         Von dieser Abmachung SELBST innerlich überzeugt sein!

-        Die Gewissheit haben, dass wir uns melden, wenn der Trennungsschmerz noch zu gross ist.

-        Beim Abschied nicht davonschleichen, sondern dem Kind klar sagen: «Ich gehe jetzt und hole Dich später                     wieder ab.» Beim Abholen pünktlich sein!

-        Bitte das Kind nicht fragen, ob Ihr gehen dürft! Es wird immer mit «Nein» antworten.

Jetzt braucht das Kind die Sicherheit durch Euch Eltern.

Am 1. Spielgruppentag könnt, müsst Ihr aber nicht, dabei sein. Wenn Ihr bleibt, beobachtet Ihr das Kind unauffällig und vergewissert Euch, dass es ihm gut geht.

Eure Anwesenheit am Spielgruppenplatz zurückhaltend gestalten. Wir möchten zu Eurem Kind den Kontakt aufbauen. Dafür ist es wichtig, Euch in den Hintergrund zu stellen, sichtbar sein für das Kind, aber eher passiv. Das Kind kommt dann zu Euch, wenn es Euch braucht. Nehmt doch ein Buch zum Lesen mit.

Jedes Kind ist anders und das ist gut so.

Auch Abschiednehmen will gelernt sein – unter anderem dafür ist die Spielgruppe da.

Kinder dürfen auch weinen!

Manchmal stellen sich Trennungsängste erst später ein, nach Krankheit oder nach einer Ferienpause. Das ist normal.

Nach der Spielgruppe dürft Ihr Euch gern telefonisch melden, wenn Ihr noch Tipps oder Hilfestellung benötigt.